Älter zu werden hat viele positive Seiten. Mit dem Alter kommt die Reife, heißt es, die innere Ruhe. Damit verringert sich aber auch die Geschwindigkeit, mit der wir unser Leben erleben. Um möglichst lange beweglich und fit zu bleiben, ist Aktivität die beste Vorsorge, und zwar in jedem Alter. Bewegung bleibt auch für ältere Menschen eine der Grundsäulen erfüllten Alterns – und garantiert Fitness, auch wenn das Geburtsdatum schon weiter zurückliegt.
Eine Hechtrolle über die Matte, ein Sprung über drei Treppenstufen – Bewegungen, die vielleicht mit 45 Jahren noch ganz selbstverständlich, verursachen mit zunehmendem Alter oft Probleme. Bewegungen werden im Alter langsamer, unsere Beweglichkeit passt sich diesem Umstand an. Das ist normal und der Lauf des Lebens.
Eine kleine Ungeschicklichkeit, ein Stolpern, ein Sturz – in der Mitte des Lebens ohne Folgen – führen im Alter häufig zu Verletzungen. „Jüngere Senioren“, also Menschen um die 60, erleiden im Falle eines Sturzes am häufigsten einen Bruch der Speiche. Bei älteren Personen kommt es zu Verletzungen des Schultergelenks oder zum Oberarmbruch. Doch auch das Umfeld, in dem sich ältere Menschen bewegen, spielt natürlich auch eine Rolle, wenn es um Stürze geht. Klassische Stolperfallen in den eigenen vier Wänden sind freiliegende Kabel, Teppichkanten, glatte Böden, Badewannen oder nicht ausreichende Beleuchtung. Es gibt jedoch ein Patentrezept, das im reifen Alter Beweglichkeit und Fitness garantiert: Bewegung und Aktivität beugt Stürzen vor und trägt dazu bei, dass der Boden unter den Füßen sicher bleibt.
Eine effiziente Vorsorge vor kleinen Unsicherheiten sind beispielsweise Ausdauertraining, moderates Gehen, Stiegensteigen, Nordic Walking oder langsames Laufen. Tanzen fördert nicht nur Ausdauer, Koordination und Rhythmusgefühl, sondern trägt letztlich auch dazu bei, einen drohenden Sturz noch abfangen zu können. Parallel dazu ist ein moderates Krafttraining empfehlenswert, denn mit dem Alter verliert der Mensch auch an Muskelkraft.
Vor allem die asiatische Bewegungstherapie kennt unzählige Programme, die sanftes Training, Koordination und Beweglichkeit verbessern. Am besten untersucht ist Tai Chi, Studien zeigen, dass regelmäßiges Training sowohl unsere Körperwahrnehmung als auch unser Balancegefühl stärkt. Ein weiterer Benefit: nach einem Tai Chi-Training gibt es kaum Muskelkater oder Verspannungen, da die Programme aus langsamen Bewegungen bestehen und es so zu keiner Gelenksüberlastung kommt. Ähnlich ist das bei Qi Gong: Für dieses Training brauchen Sie jedoch eine stabile Körperhaltungen. Viele der Bewegungen werden mit leicht gebeugten Knien gemacht, das stärkt die Oberschenkelmuskulatur und die Rückenstrecker. Andererseits können Übungen mit leicht gebeugten Knien ganz schön anstrengend sein, vor dem Trainingseinstieg sollte daher eine Untersuchung der Gelenke und der Muskelkraft erfolgen.
Ähnlich wie mit Qi Gong verhält es sich mit Yoga, das in vielen unterschiedlichen Facetten angeboten wird. Auch dafür geben Mediziner uneingeschränkte Empfehlungen ab. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Muskulatur schwach ist, dann nämlich müssen die yoga-typischen Dehnübungen mit Vorsicht und Geduld ausgeführt werden. Grundsätzlich aber wirkt sich Yoga stärkend auf die Rumpfmuskulatur aus.
Ein einfacher Selbsttest zeigt, wie es mit der persönlichen Fitness steht. Versuchen Sie, so lange wie möglich auf einem Bein zu stehen. Gelingt das ohne sich anzuhalten? Dann steht einem Trainingsbeginn nichts im Wege.
Krafttraining hält jung, denn mit dem Alter verliert der Mensch auch an Muskelkraft, diese braucht er aber, um die Muskulatur anzuspannen und für einen sicheren Stand. Ob in der Kraftkammer, mit Hilfe von Gewichtsmanschetten oder mit Theraband – wichtig ist eine professionelle Anleitung, damit es keine Verletzungen gibt. Günstig ist es, jeweils drei Mal pro Woche Kraft- und Ausdauer zu trainieren, am 7. Tag sollte Koordinations- und Balancetraining auf dem Programm stehen. Wer 20-30 Minuten täglich trainiert, freut sich a la longue über einen guten Allgemeinzustand. Darüber hinaus wirkt sich sanfte Bewegung auch gut auf Atmung, Gefäße und Herzkreislaufsystem aus.
Das große Geheimnis liegt jedoch in der Freude an der Bewegung. Auch Bewegungstraining in der Gruppe hat eine äußerst positive Auswirkung, wer gemeinsam lacht und sich austauscht, hat auch einen größeren Anreiz, sich zu bewegen. Und wenn letztlich die Lebensfreude die Seele erreicht, ist das ein großer, persönlicher Erfolg.
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